Wie werden wir in Zukunft wohnen?
Im Auftrag des Designhauses "stilwerk" hat das Hamburger Trendbüro diese Frage untersucht.
Heraus kamen fünf ganz unterschiedliche Wohn-Trends. Dies überrascht nicht. Denn schon lange
ist unsere Gesellschaft zu differenziert, als dass sie sich mit nur einem Trend umschreiben lässt.

Trend 1: Privacy (Homing)
Die Privatsphäre wird immer wichtiger. Der Rückzug in die eigenen vier Wände wird Kult.
Das eigene Zuhause wird als Zentrum und Schutzhafen angesehen. Eine Reaktion auf die als verunsichernd und stressig empfundenen Zeiten.
. Gemütliche Abende mit Familie oder Freunden erfreuen sich neuer Beliebtheit. So werden große Tische wieder wichtig.
Mit heimeligen Lichtspielen, Duftkerzen, möglichst großen Badewannen sowie kuscheligen Sofas und Accessoires soll die Gemütlichkeit betont werden. Sitzkissen, mit denen man sich auf dem Boden niederlassen kann, erleben ihre Renaissance.
Sofapolster werden größer und Sofas sind eher zum Liegen als zum Sitzen gedacht. Gefragt sind softe Oberflächen. Dazu die passenden Farben: warme, heimelige Töne.

Trend 2: Soziotainment
Harmonisches Familienleben ist zukünftig nicht vorgesehen. Das Familienmodell der Zukunft heißt Patchwork-Family, Lebensabschnittspartner sind gang und gäbe. Die Einrichtung muss sich natürlich diesem Trend anpassen. Erforderlich sind kommunikationsfördernde Möbel wie z. B. einladende Sitzgruppen. Die Küche wird noch mehr zum Zentrum und kommunikativen Treffpunkt der Wohnung.

Trend 3: Selbstinszenierung und Unterhaltung
Erlaubt ist, was gefällt. So könnte dieser Wohntrend der Zukunft umschrieben werden. Selbstinszenierung ist angesagt. Soll heißen, jeder wohnt wie er will. Man nimmt Anleihen aus vergangenen Epochen, die hemmungslos zitiert werden. Wie man sich einrichtet bleibt jedem selbst überlassen, Hauptsache kreativ. Und wer Stofftiere am Sofa mag - dann auch das!

Trend 4: Optionismus
Mobilität ist das wichtigste Gebot der Optionisten. Die Möbel zeigen sich tatsächlich flexibel und mobil wie nie, haben Rollen oder lassen sich praktischerweise zusammenklappen. Basismodule lassen sich jederzeit erweitern, Regale können leicht zu einem Schrank zusammengebaut und wieder auseinander genommen werden. Die Grenzen zwischen Küche, Arbeit, Wohnen und Schlafen verschwinden. Allenfalls sind Trennwände erlaubt. Und bei Bedarf ist das Schlafzimmer schnell in ein Arbeitszimmer umwandelbar.

Trend 5: Simplicity
Einfach, elementar und unabdingbar sind die Gebrauchsgegenstände der Zukunft. Dabei sind die Materialien qualitativ hochwertig und authentisch. Auch Zimmer werden klar, weit und simpel. Dekoration entfällt beim Simplicity-Trend, findet nicht statt. Räume werden mit Leere gefüllt. Griffe an Schränken und Türen werden durch Sensorik überflüssig.